SITUATION #8


1977 produzierte Hal Fischer sein Foto-Text-Projekt Gay Semiotics, zuerst als Serie mit Silbergelatine-Abzügen, dann als Buch bei NFS Press. Untersucht wird darin die wachsende Sichtbarkeit der schwulen Gemeinschaft im Castro-Quartier von San Francisco, vor allem ihr street style und die sogenannten „Taschentuch-Codes“, mit denen unterschiedliche sexuelle Vorlieben signalisiert werden. Fischers Serie war einer der ersten Versuche, einer queeren Semiotik auf die Spur zu kommen – als spielerischer Umgang mit männlichen Selbstinszenierungen und Archetypen. Gay Semiotics zeigt nicht nur das Selbstbewusstsein und die Kreativität der schwulen Gemeinschaft von San Francisco vor der AIDS-Krise, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zur konzeptuellen Fotografie der Westküste.
Mehr über Hal Fischer: aperture.org/blog/gay-semiotics-revisited
Cluster: Beziehungen