Rineke Dijkstra
Tia
Tia, 1994
Diptychon, 2 C-Prints, je 35 x 27 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur, Dauerleihgabe Privatsammlung Bern
2006-124-001
*1959 (Sittard, NL), lebt und arbeitet in Amsterdam, NL
Ihre Porträts von unsicher posierenden Jugendlichen am Strand sowie die Serien der blutverschmierten Stierkämpfer und jungen Mütter haben Rineke Dijkstra anfangs der 1990er Jahre weltberühmt gemacht. In ihren Aufnahmen beschäftigt sie sich mit Personen, die durch die spezielle Beziehung zur Fotografin ihre Verletzlichkeit zeigen. So auch bei Tia, einem Doppelporträt einer jungen Mutter. Auf dem linken Bild schaut sie die Betrachtenden in einem Zustand völliger Erschöpfung abweisend an. Rechts davon sieht man sie fünf Monate später sichtlich erholt. Sie blickt aufrichtig und scheu in die Kamera, leise strahlend vor Glück und Liebe. Mit solchen Vergleichen vermag Dijkstra Seelen zu ergründen, die vielschichtig und unendlich sind.