Nan Goldin
Self-portrait in bed with Siobhan, NYC
Self-portrait in bed with Siobhan, NYC, 1990
Cibachrome, 69.5 x 101.5 cm
Sammlung Fotomuseum Winterthur, Schenkung Andreas Reinhart
1999-008-017
© Nan Goldin
*1953 (Washington, US), lebt und arbeitet in New York, US
In den Bars von Boston begann Nan Goldin ihr grosses Projekt The Ballad of Sexual Dependency (Ballade der sexuellen Abhängigkeit). Sie fotografierte sich und ihren Freundeskreis, direkt, intim, in Nahsicht. Sexualität, Beziehungen, Macht, Identität und die Mischung aus Härte und Romantik bestimmten ihr Projekt. Lange fotografierte sie ohne Tageslicht, mit hartem, manchmal blendendem Blitz.
Depot-Dienstag – Fokus auf die dokumentarisch-erzählerische Fotografie
Der erste Zyklus der Depotführung behandelte die dokumentarisch-erzählerischen Fotografien Nan Goldins (*1953) aus den 1980er-Jahren. Das Fotomuseum Winterthur besitzt rund 100 Cibachrome, zum grossen Teil Porträtaufnahmen, der US-amerikanischen Fotokünstlerin. Dieses sogenannte Silberfarbstoffbleichverfahren wurde ab 1964 für die Herstellung von Filmdias auf Fotopapier verwendet und 2011 eingestellt. Das Erscheinungsbild von Cibachromen ist einzigartig, weshalb sie bei Fotokünstler_innen sehr beliebt waren.
Doch was genau zeichnen Cibachrome als «einzigartig» aus? Welche Herausforderungen stellen sie für das Fotomuseum Winterthur dar? Was gilt es bei der Konservierung zu beachten? Im Vergleich werden auch weitere Farbfotografieverfahren anderer Künstler_innen, z.B. Joel Sternfeld (*1944) und William Eggleston (*1939), sowie auch Schwarzweiss-Porträtaufnahmen weiterer Zeitgenoss*innen Goldins, wie etwa Peter Hujar (1934–1987), gezeigt.
Ebenso wird die Geschichte der Sammlungswerke besprochen: Wie sind Nan Goldins Fotografien in die Sammlung des Fotomuseum Winterthur gekommen? Wie sind ihre Werke fotohistorisch einzuordnen und was haben diese mit der Modefotografie aus den 1990er-Jahren zu tun? All diese Fragen und viele mehr werden in der Depot-Dienstag-Führung von der Sammlungskuratorin, Patrizia Munforte, und der Art Handling, Andrea Hadem, im Sammlungsdepot des Fotomuseum Winterthur beantwortet.